Original LanguageGerman
Table Of ContentEinleitung: Landtagsfraktionen von 1946 bis 1950 in Sachsen-Anhalt.- Die Rahmenbedingungen des Handelns der Fraktionen des 1946 gewählten Landtags.- Das Regelgefüge und die fraktionellen Kräfteverhältnisse im Landtag Sachsen-Anhalts 1946 - 1950.- Die strukturellen Merkmale der Fraktionen.- Das Handeln der Fraktionen in der Konstituierungsphase (18.11.1946 und 3.12.1946).- Das Handeln der Fraktionen in der Konsolidierungsphase (4.12.1946 bis 18.6.1947).- Das Handeln der Fraktionen in der Phase der Rivalität (6.10.1947 bis 28.6.1948).- Das Handeln der Fraktionen in der Phase der Resignation und Agonie (6.10.1948 bis 29.6.1949).- Das Handeln der Fraktionen in der Schlußphase (10.10.1949 bis 2.10.1950).- Handeln und Handlungsspielräume der Landtagsfraktionen in Sachsen-Anhalt (1946 bis 1950).
SynopsisChristina Trittel analysiert das Handeln der Fraktionen des Landtags in Sachsen-Anhalt 1946 bis 1950. Die Untersuchung erkl rt den sich ver ndernden Charakter der Fraktionen von SED, LDP und CDU anhand zahlreicher Beispiele aus dem Prozess der Gesetzgebung, anhand von Kritik- und Kontrollrechten und unter Ber cksichtigung der h ufigen Mandatsniederlegungen. Die Ver nderungen der fraktionellen Handlungsspielr ume, die sich w hrend der Transformation vom demokratischen Gef ge zum autorit ren sozialistischen System ergeben, werden detailliert sichtbar gemacht., Christina Trittel analysiert das Handeln der Fraktionen des Landtags in Sachsen-Anhalt 1946 bis 1950. Die Untersuchung erklärt den sich verändernden Charakter der Fraktionen von SED, LDP und CDU anhand zahlreicher Beispiele aus dem Prozess der Gesetzgebung, anhand von Kritik- und Kontrollrechten und unter Berücksichtigung der häufigen Mandatsniederlegungen. Die Veränderungen der fraktionellen Handlungsspielräume, die sich während der Transformation vom demokratischen Gefüge zum autoritären sozialistischen System ergeben, werden detailliert sichtbar gemacht., Das erste nach Kriegsende 1946 gewShlte Parlament des Landes Sachsen-Anhalt erscheint im Ruckblick als ein kurzlebiges Vorspiel des anschlieBenden SED-Staates, als ein demok- tisches Experiment ,,im Schatten der Diktatur", das von Beginn an zum Scheitem verurteilt war. Jedoch ist dies die Perspektive der Nachgeborenen. Aus der Sicht der Zeitgenossen, - mal der politisch denkenden und handelnden Akteure, war die realsozialistische Transforma tion der in der Sowjetischen Besatzungszone gegebenen politischen Ordnung allenfalls flir einen Teil des ostdeutschen Parteiensystems, nSmlich den Uberzeugt kommunistischen FlUgel der SED, ein als unabSnderlich betrachtetes Endziel. Die in LDP und CDU organisierten li- ralen und konservativen Kr^fte hingegen, die aus den ersten und einzigen Landtagswahlen mit einer knappen Mehrheit hervorgingen, dachten damals keineswegs in den Dimensionen eines politischen Pfadmodells, das von vornherein und unausweichlich in den spater tatsSchlich etablierten, von der sowjetischen Schutzmacht protegierten Einparteienstaat einmlinden wi- de. Den seinerzeit gewShlten Abgeordneten von LDP und CDU schien die Entwicklung des kiinftigen Weges noch geraume Zeit grundsatzlich offen. Freilich sind, mit fortschreitender Dauer der Wahlperiode, die Hoffnungen, man k5nne das regionale Parlament als eine de- kratiebildende Bastion erhalten und verteidigen, der Resignation und teilweise auch der - passung gewichen. In der nachstehenden Arbeit hat Christina Trittel den ProzeB der anfanglich relativen - mokratischen Offnung und sodann allmShlichen, mit Willkurakten begleiteten autorit- staatlichen SchlieBung des regionalen Parlamentarismus in der Phase unmittelbar vor Gri- dung der DDR am Beispiel des sachsen-anhaltischen Landtags minutios rekonstruiert.
LC Classification NumberJA1-92