Essen als soziokulturelles Feld stellt eine der maßgeblichen Inszenierungsfolien des Kinos dar. Der filmische Vegetarismus wird jedoch nicht in Begriffen des Essens verhandelt; als Sujet der aktuellen Filmkomödie tritt er nur in Form stigmatisierter Figuren in Erscheinung, deren Etikettierung konsequent an Hand des Begriffes ,Vegetarier' und damit jenseits aller Visualisierungen des Alimentären erfolgt. Der Vegetarier im Film steht nicht für seine Ernährung, sondern für eine Absonderlichkeit! So bekommt er im Film die Funktion eines Außenseiters zugeschrieben, ohne dass es dem Kino tatsächlich darum ginge, wie es um sein Essverhalten bestellt ist. Die filmischen Repräsentationen des Vegetarismus müssen dabei in den Begriffen des Normalitätsdiskurses operieren und den Vegetarismus stets als komisches Laster darstellen. So verweist er immer auf einen ihn begründenden Mangel: Der Vegetarier ist hypochondrisch, skurril oder ein Nervenwrack. Indem der Vegetarismus aber immer auch als heilbare Krankheit inszeniert wird, wird dem Vegetarier die Möglichkeit der Heilung anheim gegeben und zugleich wird das grundsätzliche Verhältnis des Films zu soziokulturellen Devianzen offenbar.
Produktkennzeichnungen
ISBN-10
3838119606
ISBN-13
9783838119601
eBay Product ID (ePID)
161550031
Produkt Hauptmerkmale
Produktart
Lehrbuch
Sprache
Deutsch
Anzahl der Seiten
236 Seiten
Verlag
Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften Ag Co. Kg
Publikationsname
Essen als Symptom
Autor
Christiane Boje
Format
Taschenbuch
Erscheinungsjahr
2015
Zusätzliche Produkteigenschaften
Hörbuch
No
Inhaltsbeschreibung
Paperback
Item Length
22cm
Item Height
1cm
Item Width
15cm
Item Weight
369g
Best Selling in Textbooks
Current slide {CURRENT_SLIDE} of {TOTAL_SLIDES}- Best Selling in Textbooks